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Datum: 10.02.2021
Status: Einladung
Sitzungsort: Mehrzweckhalle Oberstreu
Gremium: Gemeinderat Oberstreu
Körperschaft: 03 - Oberstreu

Öffentliche Sitzung, 18:30 Uhr


TOP-Nr. Bezeichnung
 
1 Genehmigung des öffentlichen Protokolls der Gemeinderatssitzung vom 13.01.2021
2 Jahresrückblick Forstwirtschaftsjahr 2020 mit Betriebsergebnis und Vorstellung Jahresbetriebsplan 2021
3 Sachstand Dorferneuerung
4 Bauvorhaben Liebst Matthias - Nutzungsänderung von Abferkelstall zu Heizraum
5 Neufassung der Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und der Sicherung der Gehbahnen im Winter in der Gemeinde Oberstreu
6 Information Südlink
7 Anfragen und Bekanntgaben
  ERGEBNISSE  
 

Zur jüngsten Gemeinderatssitzung in Oberstreu konnte Bürgermeister Stefan Kießner den Geschäftsführer Andree Link und die Revierleiter Otfried Pankratius und Michael Merkel von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Obere Rhön begrüßen, die abwechselnd einen Rückblick auf das Forstwirtschaftsjahr 2020 für den Gemeindewald Oberstreu und den Bischofswald gaben.

Wie Andree Link ausführte, sei das Jahr 2020 von großen Risiken geprägt gewesen. Hitze, Trockenheit und der Borkenkäfer hätten der FBG das Leben schwergemacht. Laut Michael Merkel wurden beim Holzeinschlag 1670 Festmeter geplant, geschlagen wurden letztendlich 1913,42 Festmeter (Gemeindewald: 1067,22, Bischofswald: 846,2 Festmeter). Rund 900 Festmeter oder 47 Prozent am Gesamteinschlag machte der Anteil des Zwangseinschlages aus. Hauptsächlich waren Fichten und Buchen betroffen. Die Holzerlöse von 72 273 Euro konnten nicht die Ausgaben der Holzgewinnung in Höhe von 72 300 Euro decken. 2020 gab es wegen Trockenheit und fehlender Materiallieferung keine Neukulturen, die aber in 2021 übernommen werden sollen. Ca. 4500 Euro wurden für Kulturarbeiten ausgegeben.

Unterschiede in Gemeindewald und Bischofswald

Unterschiedlich präsentiert hätten sich auf bayerischer Seite der Gemeindewald und auf Thüringer Seite der Bischofswald. Bei der Jugenddurchforstung auf bayerischer Seite hofft das Forst-Team auf normales Wetter. Im Bischofswald sind deutliche Rückstände aufzuholen. 11,7 Kilometer Wegenetz wurden gepflegt und das Lichtraumprofil freigeschnitten. Durchlässe und Gräben wurden kontrolliert und ausgebaggert. Insgesamt war die Wegeunterhaltung mit Kosten von 6200 Euro verbunden, der Forstschutz schlug mit ca. 13 200 Euro zu Buche. 880 Euro kostete der Abbau von Forstzäunen.

Andree Link zeigte den Preisverfall anhand von Fichte Stammholz  auf, der von einem Richtpreis von 93 Euro pro Festmeter (Stand Januar 2018) auf 48 Euro pro Festmeter ab Januar 2020 verfiel, wobei die zeitverzögerte Abfuhr der Holzmengen einen weiteren Werteverlust bedeutete. Die Gesamtvermarktung des Oberstreuer Waldes erbrachte bei 76 500 Euro für 1925 Festmeter einen Preis von 39,74 Euro.

Rote Zahlen bei der Waldwirtschaft

Bei Einnahmen von 81 017 Euro und Ausgaben von 136 186 Euro blieb ein Minus von 55 169 Euro. Otfried Pankratius meinte dazu lakonisch: "Der Wald steht noch". Für das Forstjahr 2021 ist ein Einschlag von 2313 Festmetern mit Einnahmen von 82 500 Euro (35,66 Euro pro Festmeter) geplant. Ausgaben von 57 900 Euro fallen für die Holzernte an. Neben Eiche und Buche sollen auch Speierling und Elsbeere gepflanzt werden. Bei neuen Förderrichtlinien sollte die Gemeinde den Waldumbau betreiben, wurde empfohlen. Geplant sind 3300 neue Pflanzen mit Schwerpunkt Rotenberg bei Ausgaben von 7200 Euro.

Schwerpunkte sind die Bekämpfung des Borkenkäfers, Wildverbissschutzmittel mit 3000 Euro und Wildschutz (neue Kulturen) mit 10 000 Euro. In den nächsten Jahren sollen auch Weiserzäune gebaut werden. Dabei werden kleine Flächen eingezäunt und geschaut, was wächst, wenn das Wild nicht äsen kann. Um den Unterschied auszumachen, gibt es daneben eine vergleichbare Fläche, die nur gepflockt ist. Für die Wegeunterhaltung sind 17 000 Euro veranschlagt. Mit der Bundeswaldprämie hat der Bund eine Nachhaltigkeitsprämie für das Ökosystem Wald ausgelobt, die auch dem Gemeindewald zugutekommt. Bei 100 Euro pro Hektar wären das für Oberstreu 50 000 Euro.

Forstleute hoffen auf viel Regen 

Im Plan für 2021 stehen Einnahmen von 161 200 Euro und Ausgaben von 157 200 Euro, so dass ein positives Ergebnis von 4000 Euro erwartet wird. Andree Link machte deutlich, dass die Kalkulation am unteren Limit liegt. Gerade würden die Vermarktungspreise wieder anziehen, informierte er das Gremium, daher rechne man mit einem kleinen Plus. Dabei hoffen sie auf ein normales Forstwirtschaftsjahr mit reichlich Niederschlägen, so dass der Borkenkäfer "weggespült" werde.

Brennhölzer seien schon in ausreichender Zahl vorhanden. Bürgermeister Stefan Kießner danke dem FBG-Team für die gute Zusammenarbeit. Es mache Spaß, wie sie gemeinsam zum Wohle des Oberstreuer Waldes und des Bischofswaldes schaffen. Das Thema Wald sei ein "Wahnsinnsspektrum", es sei gut, die FBG-Mitarbeiter an seiner Seite zu haben, denn der Wald habe für Oberstreu eine große Bedeutung.

 
 

In der jüngsten Sitzung des Oberstreuer Gemeinderates

stand auch das Thema Dorferneuerung an. Anwesend waren Mitglieder der Teilnehmergemeinschaft (TG). Durch engen Schulterschluss mit dem TG-Vorstand, Technischer Amtsrat Mario Leisten, sei es schnell und zügig vorangegangen, leitete Bürgermeister Stefan Kießner ein. Nächster Termin für die Dorferneuerung Oberstreu sei der 30. Juni Bis dahin müssten Entwürfe von Raumplänen vorliegen und mit der TG besprochen werden. Planer für die TG ist Architekt Matthias Leicht.

In Mittelstreu gab es infrastrukturelle Probleme. Die Gade gegenüber dem Feuerwehrhaus ist ein altes Gemäuer, bei dem das Dach saniert wurde. Das Büro Stubenrauch hat aus Fürsorgegründen einen Statiker hinzugezogen. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass die Gade keine zwei Winter mehr gehalten hätte. Parallel wird nun die alte Gade hergerichtet. Den Aufschlag dazu werde die Gemeinde übernehmen, die Sanierungsmaßnahme das ALE. Eine weitere Problematik stellt ein Gebäude an der Bushaltestelle dar, das abgerissen werden soll, aber zu einem Denkmalschutz-Ensemble gehört. Die Gemeinde hat dem Besitzer eine Frist von vier Wochen eingeräumt, sich dazu zu äußern, die Frist läuft am 19. Februar aus. Wenn der Termin verstrichen ist, werde das Projekt nach der alten Planung am 22. Februar fortgesetzt. Zur Genobank in Oberstreu teilte der Bürgermeister mit, dass die Übergabe zum 1. Juni erfolgen solle. Die Genobank hätte aber gebeten, noch weiter dort bleiben zu können. Er würde jeweils im Halbjahresturnus im Voraus eine Zusage geben.

Bauanträge auf der Tagesordnung

In der Hauckstraße in Mittelstreu plant ein Landwirt die Nutzungsänderung eines Abferkelstalls zu einem Heizraum. Das Gremium hatte keine Einwendungen gegen das geplante Vorhaben. Auch der Neubau eines Mehrgenerationenhauses Am Kolmberg in Oberstreu wurde befürwortet. 

Bürgermeister Kießner gab bekannt, dass die derzeit gültige Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter der Gemeinde Oberstreu aufgrund der geänderten Ermächtigungsgrundlage neu erlassen werden müsse und an das Verordnungsmuster des Bayerischen Gemeindetages angepasst werde. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Verordnung.

Weitere ausführliche Informationen gab das Ortsoberhaupt zur Stromtrasse SuedLink und fasste vor dem Hintergrund der zu erwartenden Aktivitäten zusammen: "Es wird Unruhe geben in Oberstreu".

Kießner machte noch auf den Impftermin für bettlägerige und nicht transportfähige Personen aufmerksam. Betroffene bzw. deren Angehörige/Betreuer sollten sich bei der VG Mellrichstadt, Tel. 09776/6080, melden.

 
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  Architekt Uwe Schirber