Presse                                                                                                                                                    27.10.04

 

Landratsamt soll den Plan prüfen

Die Änderung des Flächennutzungsplanes, Teilbereich "An der Streu", im Zusammenhang mit der geplanten Entlastungsstraße zur B 19 beschäftigte den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung.

Der Flächennutzungsplan musste neu aufgelegt werden, weil darin die Abgrenzung des Bebauungsplanes nicht genau ersichtlich war. Die nunmehrige Änderung beinhaltet die Darstellung der Parkplatzflächen am TSV-Heim Mittelstreu, die Darstellung der Grünflächen und die Ausweisung der Ausgleichs- und Ersatzflächen. Insgesamt wurden 48 so genannte Träger öffentlicher Belange gehört. Zwei Stellungnahmen stehen noch aus. Seitens der Bürger gab es keine Einwendungen. Eine Vielzahl der Träger öffentlicher Belange hat keine Stellungnahme abgegeben, darunter das Amt für Landwirtschaft, das Landratsamt und die Regierung von Unterfranken.

Zahlreiche Behörden und Verbände nahmen zu der Planänderung Stellung, trugen aber keine Einwendungen vor. Wiederum andere Träger öffentlicher Belange gaben Stellungnahmen ab, die sich jedoch nicht auf die Änderung des betreffenden Teilbereichs des Flächennutzungsplanes bezogen, sondern auf die Entlastungsstraße selbst. Da die Entlastungsstraße bereits in einer früheren Sitzung abgehandelt worden war, liegt hier kein Anlass für Änderungen vor.

Bei den Stellungnahmen, den Teilbereich betreffend, wies die Denkmalpflege darauf hin, dass bei Erdarbeiten aufgefundene Gegenstände gemeldet werden müssen. Das Forstamt Mellrichstadt macht darauf aufmerksam, dass eine Verträglichkeitsprüfung nötig ist. Für die Telekom ist wichtig, dass die Fernmeldeanlagen abgesichert werden. Die Verträglichkeitsprüfung liegt laut Bürgermeister Stefan Ledermann bereits vor.

Mit einstimmigem Ratsbeschluss wurde abschließend die zweite Änderung des Flächennutzungsplanes, Teilbereich "An der Streu", festgestellt. Die Verwaltung ist angewiesen, die Unterlagen dem Landratsamt zur Genehmigung vorzulegen.

Die Renovierung der Friedhofskapelle in Mittelstreu kann bis Allerheiligen nicht fertig gestellt werden. Bei den Malerarbeiten wurden Risse in den Seitenwänden festgestellt, die durch Veränderungen im Dachgebälk hervorgerufen wurden. Wie Landschaftsarchitekt Michael Mock erklärte, ist der Dachstuhl an sich in Ordnung. Jedoch wurde - vermutlich in den dreißiger Jahren - die ursprünglich gerade Decke der kleinen Kirche durch ein Tonnengewölbe ersetzt, wobei die unteren geraden Querträger entfernt wurden.

Hierdurch wurde der Druck des Daches auf die Außenwände verstärkt, was zur Bildung von Rissen führte, die immer wieder auftreten können. Nach der Begutachtung durch einen Statiker soll nun eine Verstärkung durch eine Stahlpfette das Manko beheben. Die Mehrkosten einschließlich der Sanierung des Turmkreuzes betragen rund 3000 Euro und liegen gerade noch im ursprünglichen Finanzrahmen.

Zustimmung gab es für einen Antrag des Freistaates Bayern, vertreten durch die Autobahndirektion Nordbayern. Der Gemeindewald Oberstreu soll auf einer Fläche von 8100 Quadratmetern gerodet werden. Der Waldweg im betroffenen Bereich bleibt erhalten. Die Maßnahme sei erforderlich zur notwendigen Veränderung der Böschungsneigung.

Die Jahresabrechnung 2003 für das gemeindeeigene 16-Familienwohnhaus Beethovenweg 18 in Mellrichstadt wurde anerkannt. Der Überschuss liegt bei rund 15 000 Euro. Der Betreuungsvertrag mit der Baugenossenschaft wird allerdings von der Gemeinde gekündigt. In einem neuen Vertrag soll festgelegt werden, dass von der Baugenossenschaft vierteljährlich ein Abschlag an die Gemeinde zu zahlen ist, der sich nach dem Vor-Vorjahresergebnis richtet.

Letztendlich wurde mit neun zu drei Stimmen beschlossen, im Ortsteil Mittelstreu einige Bäume zu fällen. Am Bildstock an der Bahrastraße sollen die beiden vorderen Bäume und am Bildstock in der Brunnengasse beide Birken gefällt werden. Die Aktion sei notwendig, um den Bestand der Bildstöcke zu sichern, hieß es. Bei der Böschung vor dem Feuerwehrgerätehaus werden alle Bäume gefällt. Diese sind inzwischen so voluminös geworden, dass sie die Außenfassade des Gemeindehauses und auch der Kirche beeinträchtigen.

Nach dem von Bürgermeister Stefan Ledermann vorgelegten Plan soll auf dem Gelände der ehemaligen Mittelstreuer Kläranlage eine Grünabfall-Deponie entstehen. Dort will man auch die Papier- und Glascontainer platzieren.

Straßekehren ein Kulturgut



Das Halteverbot am Sportplatz Oberstreu soll bestehen bleiben. Darauf verständigten sich die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung.

Eine Entscheidung über eine Neuauflage oder Änderung der 1985 beschlossenen gemeindlichen Verordnung zur Reinhaltungs-, Reinigungs- und Sicherungspflicht auf öffentlichen Straßen in Oberstreu-Mittelstreu, deren Gültigkeit im Januar kommenden Jahres endet, wurde zurückgestellt. In dieser Verordnung überträgt die Gemeinde die an sich ihr obliegenden Pflichten auf die Bürger. Hier sind laut Gremium noch eine Reihe von Klarstellungen erforderlich, beispielsweise ob die Kanaleinlaufschächte vom jeweiligen Anlieger nur freizuhalten oder auch zu reinigen sind. Gemeinderat Thomas Streit nannte das Straßekehren "ein Stück fränkische Kultur". Die Verordnung solle daher klare Richtlinien beinhalten.

Auf Empfehlung des Bayerischen Gemeindetages beschloss der Gemeinderat die Aufhebung der Satzung über die Teilungsgenehmigung. Eine Mitwirkungspflicht der Gemeinde bei Grundstücksteilungen ist daher nicht mehr gegeben



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