Kein Kreisel, aber eine Unterführung
In der jüngsten Gemeinderatssitzung am 1. März diskutierten die Gemeinderäte
zwei Vorschläge für den Bau der Entlastungsstraße: Im ersten Entwurf ist ein
Kreisel vor der denkmalgeschützten Nepomukbrücke und eine Unterführung etwa auf
der Höhe des Bolzplatzes und des Tennisfelds geplant. Die Unterführung ist auch
im zweiten Entwurf vorgesehen. Der Kreisel soll jedoch durch Anschlussstraßen
zur Riethe und in Richtung Nepomukbrücke ersetzt werden. Gegen den Kreisel
spreche die erwartete Lärmbelästigung durch das Abbremsen und Anfahren vor allem
der Lkw.
Bürgermeister Stefan Ledermann und der Gemeinderat favorisieren letzteren Plan,
werden aber beide Vorschläge an das Straßenbauamt weitergeben. Laut Ingmar Klöhr
wird sich das Amt "nach dem Beschluss der Gemeinde richten".
Zähes Ringen um eine Lösung
Proppenvoll ist der Seitenflügel der Mittelstreuer Turnhalle, erdrückend die
Anzahl der Befürworter. Wer es wagt, seinen Unmut zu äußern, braucht ein dickes
Fell: Er muss sich gegen das entrüstete Gemurmel von 130 Frauen und Männern
durchsetzen.
Und er ist am falschen Platz: Die vor vier Wochen gegründete Bürgerinitiative
"Pro Umgehungsstraße" vertritt die Meinung der überwiegenden Mehrheit der
Dorfbewohner, die eine kommunale Entlastungsstraße fordern, um den starken
Verkehr der B 19 vom Ortskern fernzuhalten (wir berichteten).
Ingmar Klöhr ist der Hauptverantwortliche der Initiative, zugleich auch einer
der am meisten Betroffenen. Zusammen mit Gotthard Menninger, Helmut Geis und
Jürgen Balling stellt er den aktuellen Sachstand dar (siehe nebenstehender
Artikel).
Er wirft mit dem Projektor alte Eingaben von Bürgern an die Wand und verliest
Schriftstücke. Auch eines von Landrat Thomas Habermann ist dabei. Dieser hält
den Bau der Entlastungsstraße aus Gründen der Sicherheit und der Aufwertung des
gesamten Ortsbildes für "unbedingt erforderlich".
Das Thema erhitzt die Gemüter, die Diskussion driftet oft ins Polemische ab. Es
geht um Lärmbelästigung und Verkehrsdichte, um Weißrückenspecht und
Mopsfledermaus. Vor allem aber ist es eine Zahl, die wie ein Damoklesschwert im
Raum hängt: 250. So viel Quadratmeter belegt die Fläche, die eine Dorfbewohnerin
der Gemeinde abtreten müsste, damit der Bau der Umgehung beginnen könnte.
Dagegen weigert sie sich jedoch beharrlich. Einer ihrer Söhne versucht zu
erklären: "Der Grund ist das Hochwasser." Nach einem Schreiben des Bayerischen
Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz vom 15. Januar
ist die Angst vor Überschwemmungen unbegründet: Durch verschiedene Maßnahmen sei
"eine erhebliche Verbesserung der Abflussverhältnisse zu erwarten, die sich auch
auf das Anwesen der Frau auswirken wird."
Die Sprecher der Bürgerinitiative betonen, dass sie in jedem Fall mit der
Bewohnerin ins Gespräch kommen wollen: "Wenn der Wille da ist, unterstützen wir
sie und übernehmen ihre Interessenvertretung." Allerdings habe man kaum noch
Hoffnung auf ein Einlenken. "Noch diese Woche", so Ingmar Klöhr auf Anfrage,
wolle er deshalb einen Antrag auf ein beschleunigtes Enteignungsverfahren an den
Gemeinderat stellen. Denn die Zeit drängt: "Ab Ende 2005 werden keine Gelder
mehr bereit gestellt", wenn der Bau der Umgehung noch nicht begonnen hat.
Einer der Gründe, warum sich der Bund Naturschutz (BN) vehement gegen die
Entlastungsstraße ausspricht, ist die absehbare Zerstörung des "als Schutzzone
des Naturparks Rhön" eingestuften Gebiets. Darin sollen bedrohte Tiere wie der
Weißrückenspecht leben, was in dem Schreiben des Staatsministeriums vom 15.
Januar aber widerlegt wird.
Als Klöhr das verliest, greifen sich einige Bürger an den Kopf. Auf den BN sind
sie nicht gut zu sprechen. Sie munkeln, dass der Verein seine Interessen durch
eine namhafte Würzburger Kanzlei vertreten lässt, die wiederum der betroffenen
Frau den Rücken stärkt. Bis heute Abend will Klöhr auf ein Gesprächsangebot der
Frau warten, dann soll eine Plakataktion im Ortskern gestartet werden.
Bald beginnt der Ernst des Lebens
Die Schuleinschreibung für Kinder der Gemeinde Oberstreu mit Ortsteil
Mittelstreu findet am Dienstag, 30. März, für die Abc-Schützen statt, deren
Nachname mit A bis L beginnt. Am Mittwoch, 31. März, sind Kinder mit Nachnamen
von M bis Z an der Reihe.
Anzumelden sind jeweils in der Zeit von 17 bis 1830 Uhr alle Kinder, die bis zum
30. Juni 2004 sechs Jahre alt werden oder die im vergangenen Jahr zurückgestellt
waren oder die in diesem Jahr zurückgestellt werden sollen. Auf Antrag der
Eltern können auch bis zum 31. Dezember 1998 geborene Kinder aufgenommen werden.
Kinder, die nach dem 1. Januar 1999 geboren sind, benötigen ein
schul-psychologisches Gutachten, das die Schulfähigkeit bescheinigt.
Bei der Anmeldung sollen die Kinder mit anwesend sein. Vorzulegen sind das
Familienstammbuch, die U 9 sowie der Seh- und Hörtest.