Gegen Kupferstecher und Buchdrucker



Bei der Sitzung des Oberstreuer Gemeinderates referierte Forstdirektor Horst Neuhauser vom Forstamt Mellrichstadt, der zusammen mit dem gemeindlichen Forstaufseher Erich Ledermann geladen war, über die im vorigen Jahr durch Käferbefall entstandenen Schäden im Gemeindewald.

Die festgestellten Schäden muss man als kleine Katastrophe bezeichnen, wobei der Oberstreuer Forst einer der Schwerpunkte des Forstamtsbereiches war. Durch die massive Schädlings-Ausbreitung ging in etwa ein Jahres-Einschlag verloren.

Das Zusammentreffen der beiden Schädlinge Kupferstecher und Buchdrucker bezeichnete Forstdirektor Neuhauser als geradezu einmaligen Vorgang, den er in dieser Form noch nicht erlebt habe. Rund 2100 Festmeter waren im Oberstreuer Wald befallen. Im letzten Jahr wurden im gesamten Forstamtsbereich Mellrichstadt rund 4000 Festmeter Schadholz festgestellt.

Auch im Januar/Februar dieses Jahres sind bereits neue Schäden zu Tage getreten, und zwar im Oberstreuer Wald konzentriert auf rund 300 Festmeter. Dagegen helfe nur Aufarbeitung, Abtransport und Entrindung aller Käferbäume. Besonders gefährdete Gebiete im Gemeindewald sind die Bereiche Hornberg (Südlage) und Wolfsberg sowie ein Teil des Bischofswaldes. Auf Frage von Gemeinderätin Marianne Völkl erklärte der Referent, dass es bei der Waldbewirtschaftung auch in diesem Jahr nicht ohne Verlust abgehen werde.

Danach hatte der Gemeinderat über einige Bauvorhaben zu entscheiden. Beim Bauvorhaben von Christine und Ludwig Geis (Wohnhausneubau in der Ziegelhütte) soll nun eine Unterkellerung erfolgen. Der Gemeinderat war mit der vorgelegten Tektur einverstanden. Keine Einwendungen gab es gegen die Bauvorhaben von Egon Diemer, der in seinem Aussiedlerhof in Mittelstreu einen Ferkelverladeraum errichten will, und gegen den Bauplan von Roland Werner (Erweiterung einer Gerätehalle im Stiegel). Marianne und Jürgen Jähnel planen den Neubau eines Wohnhauses mit Garage am Kolmberg. Mit einer Gegenstimme wurde Befreiung von den Planbestimmungen und das Bauvorhaben bewilligt.

In eigener Sache genehmigte der Gemeinderat das Auffüllen von fruchtarmen Feldern mit Bodenmaterial vom ökologischen Ausbau der Streu. Keine Genehmigung gab es für den Bauantrag von Sebastian Schirber, der im Bereich östlich der B 19 (Kreuzung Torstraße/Klingenweg) einen Wohnhausneubau mit Doppelgarage errichten will. Nach Auffassung der Mehrheit des Gemeindertes passt der moderne Baustil nicht in das Ortsbild (Dachform, Dachneigung, Dacheindeckung usw.), das im dortigen Bereich von Satteldächern geprägt ist. Der Gemeinderat lehnte bei drei Gegenstimmen das Bauvorhaben ab.

In den letzten Wochen ließ die Gemeinde im Bereich des Quellenpfades die Pappeln fällen. Bürgermeister Stefan Ledermann erklärte, dass alles verwertbare Holz verkauft wurde. Das übrige Stamm- und Astholz konnte sich die Bevölkerung als Brennholz holen. Ein förmlicher Verkauf hätte noch nicht einmal den Verwaltungsaufwand gedeckt. Auf dem Wiesengelände liegen noch mindestens 50 Ster dieses nicht verkäuflichen Holzes. Wer Interesse habe, möge sich mit dem stellvertretenden Bürgermeister Matthias Liebst in Verbindung setzen.
 

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