Holzweg-Abrechnung noch in der Schwebe

Es gibt große, und es gibt kleine Sorgen. Die Oberstreuer scheinen jedenfalls zur glücklicheren Menschheitsgattung zu gehören. Denn was einige der Dorfbewohner während der Bürgerversammlung bei Bürgermeister Stefan Ledermann abluden, lässt sich wohl getrost der Kategorie Unannehmlichkeit zuordnen. Handelt es sich doch bei dem Anlass ihrer Bekümmernisse um die Hinterlassenschaften tierischer Mitbewohner.

Jedoch gibt es bei der Behandlung dieses Reizthemas dann doch wieder erhebliche Differenzen, die die schon erwähnte Unterscheidung zwischen groß und klein zulassen. Denn stießen dem einen Hundehaufen auf, so waren beim anderen die dann doch wohl viel voluminöseren Pferdeäpfel.

Einsprüche von Anliegern
Nach dieser wohl eher nebensächlichen Angelegenheit, die allerdings doch für erhebliche Erheiterung in der Mehrzweckhalle sorgte, gab es im Diskussionsteil auch Anfragen mit ernstem Hintergrund. So erkundigte sich Siegfried Blum nach der Abrechnung der Arbeiten am Holzweg, vor allem im Hinblick auf die Einsprüche von Anliegern. Der Bürgermeister erläuterte dazu, dass ein Gerichtsverfahren noch nicht abgeschlossen sei. Falls die Gemeinde den Prozess verlieren sollte, sei man aber übereingekommen, dass nicht nur die Anlieger begünstigt werden, die das Verfahren angestrebt haben. Im Sinne einer Gleichbehandlung sollen vielmehr alle Anwohner von dem Ausgang profitieren.

Die weitere Feststellung Blums, dass er den Ausbau als sehr kostspielig empfindet, da ihm viel niedrigere Beträge von anderen Straßen bekannt seien, konnte Ledermann nicht nachvollziehen. Die Straße sei in üblicher Weise hergerichtet worden, und entsprechend seien die Kosten.

Geschwindigkeitskontrollen
Joachim Glück regte an, im Neubaugebiet häufiger Geschwindigkeitskontrollen durchführen zu lassen. Ledermann erklärte dazu, dass die Polizei wegen Überlastung nur in einem beschränkten Umfang entsprechende Wünsche erfüllen kann. Er machte aber darauf aufmerksam, dass die Gemeinde bereits vor einem Jahr eine kommunale Verkehrsüberwachung beantragt hatte. Er zeigte sich weiterhin zuversichtlich, dass die Gemeinde eine Genehmigung erhält. Denn dann könne sie so oft wie sie will und an Stellen, an denen sie es für angebracht hält, Messungen vornehmen.

Zu diesem Thema passt auch die Klage gleich mehrerer Bürger, dass in der "Ziegelhütte" häufig parkende Autofahrer den Verkehr behindern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen gar die Durchfahrt unmöglich machten. Offensichtlich soll aber genau der Effekt eines Abbremsens erreicht werden, da die Platzierung der Fahrzeuge nach Ansicht der Teilnehmer ganz bewusst erfolge.

Ledermann erklärte, dass man nichts dagegen unternehmen könne, so lange eine Fahrbahnbreite von drei Meter noch zur Verfügung stehe. Außerdem lehne er ab, Halteverbotsschilder aufzustellen, da dann sofort haufenweise ähnliche Wünsche entstünden.

Valentin Schirber machte den Bürgermeister auf Trübungen im Trinkwasser aufmerksam. Ledermann bedauerte jedoch. Ihm sei von solch einem Vorfall nichts bekannt und könne ihn sich auch nicht erklären. Er forderte den Fragesteller auf, ihn beim nächsten Mal zu verständigen.

Enteignungsverfahren kommt
Bei seinem Jahresbericht fügte der Bürgermeistern den Ausführungen bei der Bürgerversammlung in Mittelstreu hinzu, dass die Gemeinde ein Enteignungsverfahren anstrebe. Dabei geht es um zwei Grundstücke, die zum Bau der Entlastungsstraße in Mittelstreu benötigt werden. Deren Eigentümer seien nicht bereit, sich von ihrem Besitz zu trennen. Laut Ledermann bestehen aber gute Aussichten, dass das Verfahren erfolgreich abgeschlossen werde.

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