Bürgerversammlung 04

 

Neben der Entlastungsstrasse ist auch die Sanierung der Kapelle und ein Umbau an der Unterführung geplant

 

51 von 60 Bauplätzen sind am "Weinberg" bereits verkauft - Keine Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung

1.Buergermeister Stefan Ledermann freute sich am vergangenen Mittwoch (31.03.04), dass so viele Oberstreuer anlässlich der diesjährigen Bürgerversammlung den Weg in das TSV-Heim gefunden hatten. Es sei ein Beweis, so Ledermann, dass es Bürger gäbe, die sich für die Belange der Gemeinde interessierten, hieß es in seinem Grußwort.
 

Bevor das Ortsoberhaupt und die Gemeinderäte für alle Bürgerfragen zur Verfügung standen, hielt Ledermann noch einmal eine Rückschau auf das vergangene Jahr.

 

Im Vergleich zu den letzten zehn Jahren hat es in der Einwohnerentwicklung - sowohl in Oberstreu als auch in Mittelstreu - nur geringfügige Veränderungen gegeben. Wie die Statistik zeigt, beträgt die Einwohnerzahl in Oberstreu 1.033, im Vorjahr waren es 1.035 Einwohner, und in Mittelstreu werden derzeit 638 Einwohner gezählt, vier Einwohner weniger als 2002. Damit sind in beiden Gemeinden die Einwohnerzahlen im Vorjahresvergleich, entgegen dem Trend in anderen Gemeinden fast konstant geblieben.

 

In einem Diagramm zur Bevölkerungsentwicklung zeigte Ledermann auf, dass die Altersstruktur sich rapide verändert, die Bevölkerung älter wird. In Oberstreu macht zwar der Anteil der 20 - bis 40 Jährigen mit 290 Einwohnern immer noch den größten Teil der Bevölkerung aus, in Mittelstreu sind jedoch schon die 40 - bis 60 Jährigen mit 188 Einwohner am stärksten verteten.

 

In 7 Sitzungen im vergangenen Jahr mit 187 Tagesordnungspunkten, 101 öffentliche, 86 nichtöffentliche Sitzungen, habe lediglich zwei Mal nur eine Ratsperson gefehlt. Dies sei sicherlich ein positives Zeichen, freute sich der Gemeindevorsteher.

 

Wegen der knappen Kassen sind bereits 1997 die Zuschüsse an die örtlichen Vereine umgestellt worden. In Oberstreu erhalten nur noch der Frauenbund 125 €, die Feuerwehr 260 € und die Musikkapelle 300 €. In Mittelstreu werden den Ortsvereinen die gleichen Zuschüsse wie in Oberstreu gewährt, erlaeuterte Ledermann.


Investitionen in Waldpflege
 

Insgesamt sind an die Gemeinden Ober- und Mittelstreu 84.472 m³ Wasser geliefert worden, wie Ledermann in seiner Übersicht des Wasserverbrauchs bekannt gab. Bei einer verkauften Menge von 78.606 m³ ist ein Verlust von 5.866 m³ zu verzeichnen. Neben dem Verbrauch durch Rohrspülungen und dem Verlust durch Rohrbrüche, liegt der nicht geklärte Verlust im Jahr 03 in Oberstreu bei 4,07 % und in Mittelstreu bei 4,14 %, so der Bürgermeister.

 

Im Rückblick auf die Waldbewirtschaftung im lrtzten Jahr stellte der Ortsvorsteher fest, dass eine Menge in die Pflege der 3 zu der Gemeinde gehörenden Waldbereiche investiert wurde. Die Einnahmen für das Jahr 03 beliefen sich insgesamt auf 138.312 € und 42.000 € wurden für die Waldbewirtschaftung ausgegeben. Der Wald bringe finanziell damit nicht mehr so viel ein wie in der Vergangenheit, bemerkte Ledermann dazu, er müsse aber trotzdem gut gepflegt werden.

 

Bevor der Finanzbericht der Gemeinde Oberstreu durch Peter Schmitt von der VG Mellrichstadt vorgelegt wurde, informierte Ledermann über das Baugebiet "Weinberg". Von den insgesamt 60 Bauplätzen seien 51 verkauft, so der Bürgermeister. Der Wert der 9 verbliebenen Baugrundstücke wurde mit 325.000 € a gegeben.

 

Hoffnung auf Baubeginn

 

Die vorläufigen Abschlusszahlen für den Verwaltungshaushalt belaufen sich auf insgesamt 1.924.588 €. Bei einem Vermögenshaushalt in Hoehe von 1.234.927 €, ergibt sich fuer die Gemeinde ein Gesamthaushalt fuer das Jahr 03 von 3.159.458 €. Die Hauptausgaben verteilen sich auf den saechlichen Betriebsaufwand, den gemeindelichen Zuschuss fuer die Kindergaerten, Schulkosten fuer Grund- und Hauptschule, die Kreisumlage und die Gewerbesteuer- sowie Solidarumlage in einer Gesamthöhe von 434.378 €.
 

Die wichtigsten Finanzeinnahmen 03 ware die Schluesselzuweisungen in Hoehe von 466.688 € und 422.858 € aus den Einkommensteuerbeteiligung. Zur Finanzierung von Investitionen verbleibt der Gemeinde damit eine freie Finanzspanne von 338.498 €, wie Schmitt informierte.

 

In der Schuldenuebersichtgab Peter Schmitt die Pro-Kopf-Verschuldung der Oberstreuer Gemeinde mit 766€ an. Damit liege die Gemeinde immer noch über den Landesdurchschnitt in Höhe von 668 €, aber man habe 03 keine neue Kredite aufnehmen muessen, so dass die Schuldenhöhe Anfang des letzten Jahres bei 1.408.427 € lag und bei einer Tilgung von 102.632 € nun bei 1.305.795 € stehe, so Schmitt. Außerdem betrage die Gemeinderuecklage immerhin 908 €/Kopf.

 

Fuer das laufende Jahr ist der letzte Bauabschnitt der Mischwasseranlage geplant, wie Ledermann nach dem Finanzbericht erlaeuterte. Außerdem stehe die Sanierung der Kapelle und die Vergroesserung und Verbreiterung der Bahnunterfuehrung in Mittelstreu an. Das groeßte Projekt, hieß es weiter in der Vorausschau, sei allerdings die Umgehungsstrasse Mittelstreu. Die Finanzierung der Entlastungsstrasse sei gesichert, der Grunderwerb jedoch noch nicht, infomierte Ledermann in seiner Schilderung um die derzeitige Problematik in Mittelstreu.

 

Der neue korrigierte Plan "Ortsumgehung" werde spaetestens in 4 bis 6 Wochen den Behoerden vorliegen, sagte der Ortsvorsteher, dann beginne wieder das Procedere. Ledermann glaubt aber, dass die Gemeinde gute Chancen habe, die fehlenden Grundstuecke zu erhalten und hofft auf einen Baubeginn in diesem oder spätestens im kommenden Jahr.

 

Anlieger duerfen die "Ziegelhuette" nicht länger zum Zweck einer "Geschwindigkeitsreduzierung" zuparken

 

Bürgermeister Ledermann:Eine kurzzeitige Trübung des Trinkwassers gibt keinen Hinweis auf mangelnde Hygenie


In einer sich auf der Bürgerversammlung ereigneten Diskussion wollte Siegfried Blum wissen, wie der momentane Sachstand um den Rechtsstreit "Holzweg" sei. Dort hatten Anlieger die sehr hohen Straßenbaukosten beanstandet und Rechtsmittel eingelegt.
 

Man sei bereits vor Gericht gewesen, sagte Ledermann, aber eine Schlussrechnung mit den tatsächlichen Kosten liege noch nicht vor und damit könne man noch keine Aussage über den Ausgang des Rechtsstreits treffen.

 

Eine weitere Frage bezog sich auf die Qualität des Trinkwassers. Valentin Schirber beanstandete, dass das Trinkwasser mehrmals eine starke Trübung zeigte und bezweifelte, dass es in Ordnung sei. Das Oberstreuer Trinkwasser sei immer einwandfrei, meinte Ledermann. Eine kurzzeitige Trübung habe nichts mit der Hygiene des Wassers zu tun. Sollte es aber wieder vorkommen, sollte sich Schirber bei Ihm melden. Ledermann will dann die Qualität nochmals durch einen Wasserprüfer begutachten lassen.

Frischer Blumenschmuck


Dass die Bildstöcke stets mit frischen Blumen geschmückt und besonders schön gepflegt seien, lobte ein Gemeindemitglied. Ledermann schloss sich dem Lob an, kommentierte aber, dass die Blumenkästen leider zum wiederholten Male sinnlos zerstört worden seien und die Täter nicht ermittelt werden konnten.

 

Es sei anerkennenswert, dass Oberstreu Geschwindigkeitsbegrenzungen habe, meinte ein weiterer Bürger. Er wollte wissen, ob die Einhaltung auch überprüft werde und ob die Gemeinde bestimmen könne, wo Kontrollen durchgeführt werden können.
 

Die Gemeinde habe vor über einem Jahr einen Antrag gestellt, die Kontrolle der Geschwindigkeit selbst zu übernehmen, so wie es vielen anderen Gemeinden bereits geschehen sei, antortete Ledermann. Er hoffte in diesem Sommer auf eine positive Antwort.

 

Über die zugeparkte Anliegerstrasse "Ziegelhütte" äußerten mehrere Bürger in der Versammlung ihren Unmut. Nach Meinung einiger Oberstreuer, werde bewusst so geparkt, dass für viele Autofahrer kein Durchkommen sei. Dies sei eine Behinderung des Verkehrs, meinte ein weiterer Bürger, man müsse mit den Anliegern sprechen.

Zugeparkte Straße


Ein Anwohner der "Ziegelhütte" meldete sich zu Wort und meinte, dass er sein Auto absichtlich dort hinstelle, da es zur Geschwindigkeitsreduzierung diene. Bei Veranstaltungen in der TSV-Halle, auf dem Sportplatz oder im Musikvereinshaus herrsche in der "Ziegelhütte" Durchgangsverkehr und einige Autofahrer seien mit erhöhter Geschwindigkeit dort unterwegs, so der Anwohner.

 

Die Anlieger könnten trotzdem nicht die gesamte Straße zuparken, sagte Ledermann dazu. Wenn landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge die Ortsstrasse nicht passieren könnten, gäbe es noch größere Probleme, so der Bürgermeister.
 

Siegfried Blum bemängelte, dass ab und an die Straßenbeleuchtung ausfalle. Dies müsse nach seiner Meinung schneller repariert werden. Ledermann beteuerte, dass dies bei einem Ausfall einer Straßenlaterne auch geschehe. Allerdings, gab er zu Bedenken, koste der Gemeinde die Reparatur durch einen Fachmann zwischen 200 und 300 €.
Dank für Engagement
 

Mit verschiedenen Hinweisen zu unsachgemäß ´abgelegtem´ Hundekot und mit Kritik an den Hundehaltern sowie mit einer Diskussion über die nicht eindeutig geklärte Zuständigkeit der Pferdeäpfelentfernung von der Straße, endete die Bürgerversammlung in Oberstreu.


Bürgermeister Ledermann dankte anschließend der VG Mellrichstadt, dem Ldkr Rhön-Grabfeld, den Behörden und Ämtern, Bürgermeister Helmut Will, den Gemeinderäten für ihr Engagement und den Bürgern für ihr Interesse.
 

Für die geleistete Arbeit, sprach auch der stellvertretende Bürgermeister Liebst im Namen der Ratsmitglieder seinen Dank Stefan Ledermann aus. Neben der Zeit die Ledermann für das Gemeinwohl aufbringe, habe er dafür gesorgt, dass der ´Laden laufe´ und könne damit auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken.

 

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