Gemeinderatsitzung |
Dez 04 |
Die Mitglieder des Oberstreuer
Gemeinderates kommen am
Montag, 20. Dezember, um 1930
Uhr zu einer Sitzung im Rathaus
zusammen. Es geht unter ande-
rem über den überörtlichen Prü-
fungsbericht der Haushaltsjahre
1999 bis 2002. Außerdem steht
die Feststellung der Jahres-
rechnung des Haushaltsjahres
2002 auf der Tagesordnung.
Unstimmigkeiten, was die Umgehung betrifft
Oberstreu (m.o.) Ungehalten zeigte sich Bürgermeister Stefan Ledermann bei der
jüngsten Gemeinderatssitzung. Seitens der Bürgerinitiative "Pro
Entlastungsstraße Mittelstreu" sei im Gemeindebereich verbreitet worden, Landrat
Thomas Habermann habe sich bei einer kürzlichen Besprechung im Landratsamt in
Anwesenheit der Vertreter der Bürgerinitiative dahingehend geäußert, dass sich
sowohl die Gemeinde als auch Bürgermeister Ledermann in Sachen Umgehungsstraße
zu keinem Zeitpunkt telefonisch mit ihm in Verbindung gesetzt hätten.
Ledermann führte an, dass dies nicht stimme, es aber sachdienlicher gewesen
wäre, wenn man seitens der Bürgerinitiative vor der Verbreitung der Äußerung des
Landrats mit ihm, Ledermann, Kontakt aufgenommen hätte. Seitens der Gemeinde
könne genau belegt werden, wann und mit wem im einzelnen Gespräche und
Telefonate geführt wurden. Tatsache sei, dass es Unstimmigkeiten mit dem
Landratsamt beziehungsweise der Regierung gäbe und die Gemeinde deshalb eine
unabhängige Rechtsberatung anstrebe. Möglicherweise wird im Januar eine
Bürgerversammlung stattfinden, an der auch Landrat Habermann und seine
Sachbearbeiter teilnehmen sollen.
Die Rechnungssprüfungsstelle beim Landratsamt Rhön-Grabfeld hat die
Jahresrechnungen 1999 bis 2002 der Gemeinde Oberstreu überörtlich geprüft. Der
Gemeinderat arbeitete in der jüngsten Sitzung die Prüfungsfeststellungen Punkt
für Punkt durch und fasste, soweit erforderlich, die zugehörigen Beschlüsse.
Zahl der Kleineinleiter ermitteln
Die Stundenlohnkosten für die Bauhofarbeiter wurden neu kalkuliert. Der
gemeindliche Stundensatz wurde auf 25,24 Euro festgesetzt. Bei Inanspruchnahme
der Bauhofarbeiter durch Dritte muss künftig ein Zuschlag von 2,76 Euro bezahlt
werden, so dass sich ein Kostensatz von 28 Euro pro Stunde ergibt.
Derzeit wird die Anzahl der Kleineinleiter in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt
überprüft. Kleineinleiter sind Anwesen, deren Abwässer nicht unmittelbar der
Kanalisation zugeführt werden, sondern in eine hauseigene Sickergrube fließen.
Das überschüssige Wasser wird von der Grube direkt in den Fluss geleitet. Für
diese Art der Entwässerung fällt eine Gebühr an. Deshalb wurde seitens der
Rechnungsprüfung der Erlass einer entsprechenden Satzung angeregt. Das Gremium
beschloss jedoch, keine Satzung zu erlassen, wenn die noch zu ermittelnde Summe
der Kleineinleitergebühr unter 100 Euro im Jahr liegt.
Nach Beendigung der Maßnahme zur Verbesserung und Erneuerung der
Entwässerungsanlage und der dazu gehörigen Abrechnung der Ergänzungsbeiträge
wird über die Gebühren neu beraten und auch der Herstellungsbeitrag neu
kalkuliert, informierte Bürgermeister Stefan Ledermann. Die Neukalkulation des
Herstellungsbeitrages für die Wasserversorgung erfolgt zu Beginn des kommenden
Jahres. Durch Beschluss des Gemeinderates wurde die Verwaltung beauftragt, im
ersten Quartal 2005 eine neue Globalberechnung zu erstellen und dem Gemeinderat
zur Entscheidung vorzulegen.
Hundehalter sollen mehr zahlen
Die Gärten in den Bereichen der Bebauungspläne für Grabeland sind größtenteils
mit einer Gartenwasserleitung erschlossen. Diese dient zur Bewirtschaftung der
Grundstücke als Gartenland. Eine Bebauung über Gartenhäuser hinaus ist nicht
vorgesehen. Trotz eines Hinweises der Rechnungsprüfung hält die Gemeinde an der
bisherigen Regelung fest und erhebt weiterhin nur die anfallenden
Verbrauchsgebühren, aber wegen der fehlenden Bebaubarkeit und ausschließlichen
Nutzung als Gartenland keine Herstellungsbeiträge.
Der Rechnungsprüfer schlägt der Gemeinde vor, die Höhe der Hundesteuer neu zu
beraten. Die Steuersätze liegen seit 1992 bei 17,90 Euro für den ersten Hund und
23,01 Euro für jedes weitere Tier. Mit Ratsbeschluss wurde die Verwaltung
beauftragt, bei den Haushaltsberatungen neue Beitragssätze zur Diskussion
vorzulegen.
Gemeinderat Thomas Mock verwies auf den schlechten Zustand der Geländer an der
Holzbrücke zum alten Wasserwerk in Mittelstreu. Der Bürgermeister sagte, dass
schon vor Monaten ein Reparaturauftrag erteilt worden sei. Er will nun die Firma
ermahnen, den Auftrag umgehend zu erledigen oder sich andernfalls an einen
anderen Betrieb wenden.
Gemeinderat Thomas Streit erinnerte erneut an die gewünschte
Schulbus-Haltestelle im Baugebiet Weinberg. Das Ratsgremium hatte bereits der
Errichtung einer Haltestelle zugestimmt, sofern dadurch keine höheren
Transportkosten anfallen. Diese Frage wurde noch nicht abgeklärt, so Ledermann.
Christian Schmitt darf in der Schmalzgasse 7 in Oberstreu auf der Grenze zum
Nachbargrundstück eine Holzlege unter gleichzeitiger Erneuerung tragender
Bauteile errichten.