Bürgerversammlung Oberstreu

Einladung

Am

Mittwoch, 18. März 2015, 19:30 Uhr

findet in der

Mehrzweckhalle Oberstreu

eine

Bürgerversammlung

statt.

Ergebnisse:

Bauland am Ortsrand ist gefragt

Im Dorfkern von Oberstreu stehen Häuser leer, doch junge Familien zieht es in Neubaugebiet

Mit einem dicken Polster auf der Bank kann die Gemeinde Oberstreu gelassen in die Zukunft blicken. So gewappnet, kann die Kommune mehrere größere Vorhaben angehen, die noch auf der Tagesordnung stehen.

Bei der Bürgerversammlung beleuchtete VG-Kämmerin Annette Goldbach zunächst die finanzielle Situation der Gemeinde. Der Haushalt des vergangenen Jahres hat sich danach besser entwickelt als gedacht. Vor allem durch zusätzliche Einnahmen bei der Gewerbe- und Einkommsteuer hat sich der Erlös im Verwaltungshaushalt mehr als verdoppelt. Daher konnten die höheren Investitionen auch leicht verkraftet und darüber hinaus noch die Rücklagen weiter aufgebaut werden. In Zahlen heißt das: Einer Pro-Kopf-Verschuldung von 126 Euro stehen Guthaben von 1170 Euro je Einwohner gegenüber, wobei die Einwohnerstatistik leicht rückläufig ist.

Die Gemeinde hatte aber auch keine übermäßig kostspielige Investitionen zu tätigen, berichtete Bürgermeister Matthias Liebst beim Bürgerforum für Oberstreu und den Ortsteil Mittelstreu. In erster Linie wurden Ausbesserungsarbeiten in den Orten vorgenommen, wie eine umfassende Baumpflege, Straßensanierungen und die Erneuerung der Treppe am Leichenhaus von Oberstreu.

Die größeren Vorhaben stehen erst noch an. So soll jetzt ein kleines Gewerbegebiet an der Wörthstraße und der letzte Abschnitt des Neubaugebiets von Oberstreu erschlossen werden. Ferner soll der Grünabfallplatz voraussichtlich auf die ehemalige Hausmülldeponie verlagert werden. Zur Diskussion steht auch noch die Umrüstung von Mittelstreu auf LED-Technik, was die Gemeinde rund 55 000 Euro kosten würde. Außerdem wird die Dorferneuerung in Mittelstreu eingeleitet, und der Breitbandausbau geht in die nächste Phase. Zudem steht die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs in Mittelstreu zur Disposition.

Mit dem Hinweis berührte der Bürgermeister aber einen Punkt, der auch die Einwohner beschäftigte. So erinnerte ein Teilnehmer an das jüngste Treffen zur Dorfplatz-Neugestaltung in Mittelstreu, als die Möglichkeit einer Fusion der beiden Gemeindefeuerwehren angesprochen wurde, die auch er befürworten würde.

Der Bürgermeister wies darauf hin, dass das Thema bei dem Treffen offen diskutiert worden sei. Auch intern hätten die Kameraden wegen fehlendem Nachwuchs Überlegungen in diese Richtung angestellt. Doch er wolle in dieser Angelegenheit keinen Einfluss nehmen, sondern das Handeln den Beteiligten überlassen, machte Liebst deutlich.

Das Thema Zusammenlegung gelte aber auch für Schulen und Kindergärten, bemerkte Janette Fraas. Der Bürgermeister versicherte, dass er alles dafür unternehme, dass die Schule in Mittelstreu gehalten wird. Dafür müssten die Kinder aus der Gemeinde aber auch die heimische Schule besuchen und nicht nach außerhalb gehen. Ähnliches gelte für die beiden Kindergärten, der er auch auf jeden Fall halten möchte.

Janette Fraas erkundigte sich zudem nach dem Sinn der Baugebietserweiterung. Eigentlich sollte doch darauf gedrungen werden, die Altorte zu beleben. Das wäre auch in seinem Sinne, erwiderte das Ortsoberhaupt. Allerdings lägen Anfragen vor und viele junge Leute bevorzugen eine Lage am Ortsrand. „Wir können niemanden zwingen, in den Ort zu gehen“, so der Bürgermeister.

Anstoß wurde auch an den Querverbindungen der Mellrichstädter Straße genommen. Das Einbiegen auf die Vorfahrtsstraße sei an mehreren Stellen wegen der vielen parkenden Fahrzeuge gefährlich. Liebst versprach, zu prüfen, ob das Aufstellen von Spiegeln infrage käme.

Zu guter Letzt bemängelte ein Bürger den heruntergekommenen Zustand von nicht bebauten Grundstücken im alten Baugebiet. Liebst verwies darauf, dass die Gemeinde derzeit dabei sei, die Eigentümer anzuschreiben.

 

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