Positiver Trend bei Bevölkerung
Zur Bürgerversammlung in Oberstreu informierte Bürgermeister Stefan Ledermann
über das abgelaufene Jahr und warf einen Blick in die Statistik.
Der Gemeinderat war im vergangenen Jahr zu sechs Sitzungen zusammen gekommen.
Dabei wurden 130 Tagesordnungspunkte, davon 85 öffentlich und 45 nichtöffentlich
beraten. Insgesamt 23 Bauanträge lagen dem Ratsgremium vor.
Auch wenn im vergangenen Jahr ein Rückgang um elf Einwohner zu verzeichnen war,
zeigt sich in Oberstreu und dem Gemeindeteil Mittelstreu in den vergangenen 15
Jahren eine positive Entwicklung. Zum Jahresende 2005 zählte man in der
Gesamtgemeinde Oberstreu 1663 Personen mit Hauptwohnsitz, 1990 waren es 1515.
In Oberstreu selbst betrug der Stand zum 31. Dezember 2005 1037 Einwohner, 46
Zuzüge standen 45 Wegzüge und neun Geburten acht Sterbefälle gegenüber. Im
Ortsteil Mittelstreu waren 626 Personen mit Erstwohnsitz gemeldet, man
verzeichnete im Jahresverlauf elf Zuzüge, 20 Wegzüge, zwei Geburten und sechs
Sterbefälle. Im Vergleich zum Basisjahr 1990 erfuhr der Einwohnerstand in der
Gesamtgemeinde eine Steigerung von 8,5 Prozent.
Junger Altersdurchschnitt
Der Bürgermeister freute sich über diesen Trend und darüber, dass sich sehr
viele junge Familien in der Gemeinde niedergelassen haben. So liegt das
Durchschnittsalter der Gemeindebürger bei rund 39 Jahren.
Für neue Ansiedlungen hält die Gemeinde in Oberstreu noch sieben und in
Mittelstreu sechs Baugrundstücke bereit, weshalb vorerst keine weitere
Baulanderschließung vorgesehen ist.
Positives gibt es auch in Bezug auf die Wasserversorgung zu vermelden, die
Wasserverluste konnten in der Gesamtgemeinde in den vergangenen Jahren deutlich
gesenkt werden. Lagen im Jahr 1992 die Verluste noch bei hohen 20 Prozent, waren
es 2005 lediglich knapp vier Prozent. Den Stromverbrauch und den Unterhalt für
die Straßenbeleuchtung in Oberstreu bezifferte Ledermann mit knapp 9800 Euro, in
Mittelstreu waren es 5200 Euro.
Insgesamt 1550 Euro wurden von der Gemeinde an Zuschüssen für Vereine
bereitgestellt.
Bürgermeister rechnet mit Bescheid
In der Oberstreuer Bürgerversammlung kam Rathauschef Stefan Ledermann auch auf
aktuelle Projekte der Gemeinde zu sprechen. Was die geplante Entlastungsstraße
im Ortsteil Mittelstreu angeht, hofft der Bürgermeister auf einen baldigen
Baubeginn.
Nachdem sich insbesondere der Bund Naturschutz mehrfach gegen das Vorhaben
gestellt hatte, wurden in den vergangenen Monaten noch diverse Gutachten, unter
anderem zum Grundwasser- und Lärmschutz sowie bezüglich der Richtlinien für
FFH-Gebiete in Auftrag gegeben.
Wie Ledermann erklärte, habe die bislang vorliegende Untersuchungsreihe ergeben,
dass durch den Straßenbau keine wesentlichen Beeinträchtigungen zu erwarten
seien. Eventuell seien noch einige Nachbesserungen nötig, man rechne in den
nächsten Tagen mit dem staatlichen Bescheid, so der Bürgermeister. Trotz
intensiver Grundstücksverhandlungen fehlt für das Vorhaben insgesamt noch eine
kleine Fläche von rund 800 Quadratmetern. Zudem müsste die veränderte
Grenzziehung des Naturparks Rhön zurück genommen werden, wofür nach Auskunft des
Gemeindeoberhauptes der Landkreis zuständig ist.
Bürgermeister rechtfertigt Rodung
Der Bürgermeister kam auch auf die vor kurzem durchgeführten Baumfällarbeiten am
TSV-Gelände in Mittelstreu zu sprechen. Diese war von Naturfreunden heftig
kritisiert worden. "Die Baumfällung war nicht gesetzeswidrig", sagte Ledermann.
Der Bürgermeister attackierte in dem Zug die Berichterstattung der MAIN-POST,
die sachlich und neutral über die Fällungen geschrieben hatte, allerdings neben
dem Ortsoberhaupt auch den Bund Naturschutz und die Untere Natuschutzbehörde zu
Wort kommen ließ.
Die Maßnahmen für die Vergrößerung der Unterführung an der Bahnbrücke in der
Riethe zwischen Ober- und Mittelstreu, für die bereits Gelder im Haushalt 2005
bereit gestellt waren, werden wohl erst 2008 erfolgen können, da die Deutsche
Bahn die geplanten Brückenbau-Arbeiten verschoben hat.
Ober- und Mittelstreu sind an den AZV Streu-Saale angeschlossen. Da die
staatlichen Zuschüsse an den AZV um 20 Prozent gekürzt wurden, kommt auf die
Gemeindebürger eine Ergänzungsabgabe zu. Um die Belastung für die Haushalte
gering zu halten, ist angedacht die Beträge in zwei Raten einzuheben.
Aus dem Bürgerforum kamen nur wenige Beiträge. So wurde darauf hingewiesen, dass
am Kinderspielplatz Klingenweg einige Mängel und Schäden beseitigt werden
müssten, außerdem wurde der Wunsch nach weiteren Sitzbänken auf dem Spielplatz
am Holzweg geäußert.
Beleuchtung der Bushaltestelle
Moniert wurde die unzureichende Beleuchtung der Bushaltestelle am Holzweg. Unter
Umständen kommt eine Verlegung der Haltestelle in Betracht. Beanstandet wurde
ferner ein zunehmendes "wildes Parken" im Ort, das insbesondere die Durchfahrt
von Schulbussen behindere.
Großes Lob kam aus der Versammlung an die Bürger, die sich für die Pflege der
Bildstöcke und Flurdenkmäler einsetzen. Auch das Gemeindeoberhaupt schloss sich
an. Er freue sich über dieses Engagement, das mit zur Verschönerung des
Ortsbildes beitrage.